Die Weltwirtschaftskrise 2008/2009 traf nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch zahlreiche mittelständische Unternehmen wie einen Tornado. Für Dirk Schul und sein Unternehmen die Schul-Hydraulik GmbH wurde diese Zeit zur ultimativen Bewährungsprobe. Wie bereits im letzten Blogbeitrag berichtet, war es die Kreditlinienkürzung der Bank 1 Saar, die den ersten Stein ins Rollen brachte und das Unternehmen an den Rand des Abgrunds führte. Doch die wahre Tragödie offenbarte sich in der Zusammenarbeit mit der zweiten Hausbank, der Sparkasse Neunkirchen Saar.
Die Sparkasse, eine enge Partnerin der Saarländischen Investitionskreditbank (SIKB), schien zunächst als Rettungsanker in der Krise. Über die SIKB konnte man Zugang zum Sonderkreditfonds der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) erhalten – ein Rettungsprogramm, das Unternehmen, die bis Mitte 2008 profitabel wirtschafteten, helfen sollte, die Krise zu überstehen. Für Dirk Schuls Firma, die alle Voraussetzungen erfüllte, schien dies ein Hoffnungsschimmer zu sein.
Doch die Realität sah anders aus: Obwohl die SIKB bis November 2010 insgesamt 22 Millionen Euro aus diesem Fonds an saarländische Unternehmen auszahlte, blieb Dirk Schuls Firma von dieser Unterstützung ausgeschlossen. Trotz nachweisbarer Rentabilität und einer soliden Unternehmensführung verweigerte man ihm den Zugang zu dringend benötigten Mitteln. Die Gründe? Darüber lässt sich nur spekulieren. Was jedoch bleibt, ist die Frage: Warum scheiterte ein eigentlich tragfähiges Rettungsprogramm an der Willkür oder vielleicht auch an der Bürokratie?
In seinem Buch Das Versagen der Banker (ISBN: 978-3-347-97003-8) beschreibt Dirk Schul eindringlich, wie diese Entscheidungen seine Firma und sein Leben beeinflussten. Mit schonungsloser Offenheit beleuchtet er das Verhalten der Banken in der Krise, die Rolle der Sparkasse und die Herausforderungen, mit denen er und viele andere Unternehmer kämpfen mussten.
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