Der Werdegang von Dirk Schul (Teil 9) – Die letzte Krise

 

In meinem Blogbeitrag vom 22. September 2024 - Der kleine innovative Hydrauliker (Teil 4), ISBN: 978-3-347-97742-6) habe ich über die erste Krise nach dem Neubau unserer Halle im Jahr 1998 geschrieben, die durch die IT-Krise (2000) ausgelöst wurde. Doch die Herausforderung, die von 2008 durch den Weltwirtschaftskrisen-Tornado auf uns zukam, stellte alles bisher Erlebte in den Schatten.

 

Die unbarmherzige Wirtschaftskrise

 

Die globale Finanzkrise traf uns mit voller Wucht. Die Banken, insbesondere die Bank-1-Saar, führten meine Firma sprichwörtlich an den Abgrund, indem sie unsere Kreditlinie auf Null reduzierten. Diese Entscheidung kam zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Gleichzeitig brachen auch die Aufträge unserer Hauptkunden massiv ein. Trotz aller Anstrengungen, unser Potenzial auf mehrere Kunden zu verteilen, konnte dieser Verlust nicht kompensiert werden. Der Umsatz fiel um circa 50 %.

 

So ähnlich wie heute wieder den Firmen brechen die Aufträge weg. 2008 waren es durch den Sonderkreditfonds und andere geldpolitische Maßnahmen nur wenige Firmen wie meine, die Insolvenz anmelden mussten. Aber liebe Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer, grämt euch bei Insolvenzanmeldung nicht, der abgewickelte Insolvenzverwalter wird es in seinem späteren Bericht als „Marktbereinigung“ titulieren.

 

Die Herausforderung der Personalbindung

 

Als Unternehmer trägt man eine enorme Verantwortung für seine Mitarbeiter, die einem „lieb und teuer“ sind. Wir haben alles versucht, um unsere Festangestellten zu halten. Doch ohne ausreichende Liquidität war es ein Kampf, den wir nicht allein gewinnen konnten. Selbst innovative Projekte wie die Entwicklung der lautlosen Windturbine und die positiven Planzahlen, die durch die Handwerkskammer des Saarlandes bestätigt wurden, konnten die Situation nicht entschärfen.

 

Persönliche Opfer und das unvermeidliche Ende

 

Um die Firma zu retten, habe ich mein gesamtes Erspartes, das eigentlich für meine Altersvorsorge vorgesehen war, in das Unternehmen refinanziert. Doch selbst diese drastische Maßnahme reichte nicht aus, um die finanzielle Lage zu stabilisieren. Im Sommer 2011 blieb mir schließlich keine andere Wahl, als den Gang in die Firmeninsolvenz anzutreten. Es war ein schwerer Schritt, aber unter den gegebenen Umständen unausweichlich.

 

Die Rolle der Banken und Institutionen

 

Die damalige Landesregierung hatte das Ziel ausgegeben, alle Möglichkeiten zur Rettung von Unternehmen und Arbeitsplätzen zu nutzen. Es wurde sogar ein Sonderkreditfond eingerichtet, der explizit für Firmen wie meine gedacht war. Dennoch blieben unsere Anträge auf Unterstützung erfolglos. Es war ernüchternd zu erleben, dass offenbar persönliche Vorlieben und Abneigungen innerhalb der verantwortlichen Institutionen über das Schicksal ganzer Unternehmen entschieden.

 

Im Vorschaubild des Blogs habe ich zwei Fotos zusammengefügt, die zeigen, dass der Sonderkreditfond während der Weltwirtschaftskrise kein „Geschwafel“ von mir ist, sondern dass es den wirklich gab. Aber anscheinend war er nur für Firmen mit einer ausreichend großen Lobby oder mit viel Vitamin „B“ gedacht. Meiner Firma gegenüber wurde er jedenfalls abgelehnt. Wer an der gesamten PDF-Datei vom Sonderkreditfonds Interesse hat, kann sich gerne unter dem Kontaktbutton auf der Homepage melden – ich sende sie gerne zu.

 

Ein Blick in meine Bücher

 

Wer mehr über diese schwierige Zeit und die Lektionen daraus erfahren möchte, dem empfehle ich meine Bücher:

 

  • Der kleine innovative Hydrauliker (ISBN: 978-3-347-97742-6)

  • Das Versagen der Banker!? (ISBN: 978-3-347-97003-8)

 

Dort beschreibe ich nicht nur die wirtschaftlichen Herausforderungen, sondern auch den unerschütterlichen Willen, weiterzumachen, und die kreativen Lösungen, die trotz allem gesucht wurden.

 

Cartoon-Dia-Show zum Buch Das Versagen der Banker!?

 

Zu dem Buch Das Versagen der Banker!? gibt es unter dem Button NEWS auf dieser Homepage eine in einem Slider gefasste Cartoon-Dia-Show. Auf der NEWS-Seite ein Stück nach unten scrollen – dort findet man die Cartoon-Dia-Show. Vergrößerung in der Bildmitte anklicken und genießen.

 

Fazit

 

Diese Phase war ein Test meiner unternehmerischen und persönlichen Belastbarkeit. Sie zeigte mir, dass wirtschaftliche Erfolge oft von Faktoren abhängen, die man nicht immer beeinflussen kann. Gleichzeitig lehrte sie mich, dass auch schwere Niederlagen wichtige Erkenntnisse mit sich bringen können.

 

Bleibt gespannt! Mehr Einblicke und Geschichten aus dieser prägenden Zeit gibt es in meinen Büchern und hier auf dem Blog. Besucht auch die Homepage und schaut euch unter dem Button „Bücher und Fachvideos“ um – dort findet ihr weitere spannende Inhalte.

 



 

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